Spitzenkoch trifft Alten Fritz

von Roland Beck

Klaus Riecher, Dr. Anja Hoppe, Slavka & Harald Wohlfahrt, Jörg & Annemarie Sackmann. Foto: Roland Beck


Harald Wohlfahrt zu Besuch auf der Burg Hohenzollern

Was der Alte Fritz für die europäische Geschichte ist, ist er für die internationale Spitzenküche: Harald Wohlfahrt. Kürzlich besuchte der Sterne-Koch den Stammsitz des Preußenkönigs, die Burg Hohenzollern.

Was macht ein weltbekannter Spitzenkoch in seiner ohnehin knapp bemessenen Freizeit? Er möchte etwas erleben, sehen – ohne Stress. Und am besten, ohne dabei übers kochen oder essen zu reden. Denn das muss er täglich über 14 Stunden lang an seinem Arbeitsplatz oder in den unzähligen Kochsendungen. Das weiß auch Klaus Riecher, enger Freund und Berater von Harald Wohlfahrt, dem Chefkoch der berühmten Schwarzwaldstube des Restaurants Traube in Baiersbronn-Tonbach.  Deshalb organisierte er für den Gourmet-Künstler, dessen Frau Slavka und dem befreundetem  Ehepaar Jörg und Annemarie Sackmann, die das gleichnamige Luxus-Hotel in Baiersbronn betreiben, ein sternetaugliches Freizeit-Menü: Als Aperitif stand ein Besuch beim Horber  Oberbürgermeister Peter Rosenberger auf der Karte. Als Hauptgang wurde eine Privatführung auf der Burg Hohenzollern serviert. Als Dessert lud Baron Freiherr Max von Rassler die prominente Gruppe zum Tafeln auf Schloss Weitenburg ein.

„Wir waren entzückt, als wir die Anfrage für einen Besuch von Herrn Wohlfahrt  bekamen“, erklärt Dr. Anja Hoppe, Verwalterin der Burg Hohenzollern. Spontan erklärte sie sich persönlich zu einer Privatführung bereit. „Und dann standen da auf einmal zwei Köche dieses Kalibers“, schmunzelt die Burgverwalterin.  Denn auch Jörg Sackmann ist, wie Klaus Riecher bestätigte, als Wohlfarth-Schüler und Sternekoch in den allerhöchsten kulinarischen Kreisen zu Hause.  Und Wohlfarths Karriere bedarf ohnehin keiner Erklärungen – die Schwarzwaldstube verdankt ihm den dritten Stern im  Guide Michelin und von der New York Times wurde er unter die zehn weltweit besten Köche gewählt.

Da ließ es sich Dr. Hoppe natürlich nicht nehmen, während der Privatführung durch die Hohenzollern-Stammburg mit einer Anekdote auf den Alten Fritz anzuspielen, der seinerzeit in Preußen die Kartoffel einführte. Ein interessiertes Augenfunkeln konnte sich Wohlfahrt da nicht verkneifen. Gehören doch Eintöpfe zu seinen persönlichen Gaumenfreuden, wie Ehefrau Slavka Wohlfarth insgeheim verriet. Höhepunkt der amüsanten Führung war die Besteigung des Fahnenturms. Andächtig genossen die Spitzenköche auf 900 Metern Höhe den Rundblick über die Zollernalb. „Ein erhabenes Gefühl“, zeigte sich Wohlfahrt begeistert.

Nach gut zwei Stunden verließen die Edel-Gastronomen die Burg in Richtung Neckartal. Dort wartete nämlich schon Baron von Rassler auf Schloss Weitenburg und sorgte bis in die späten Abendstunden persönlich für das Wohlergehen seiner Gäste.

„Es war viel schöner, als ich es mir ausgemalt hatte. Die Wohlfahrts und Sackmanns haben den Tag sehr genossen“, freute sich Klaus Riecher. „Und besonders freut es uns“, so Dr. Hoppe, „dass uns Herr Wohlfahrt kurze Zeit später eigens nochmals seinen Dank zukommen ließ: es sei sein schönster Tag seit langer Zeit gewesen.“