Charlie Baker's
Hohenzollernlied-Premiere

von Roland Beck

Markus Sauter alias Charlie Baker (2. v.l.) mit den Mitgliedern seiner "Von der Alb ra Production" und Burgherr Georg Friedrich Prinz von Preußen (4. v.l.).

Eine poppig-fetzige Version des Hohenzollernliedes kursiert seit Mitte November auf Youtube. Geschrieben, gesungen und produziert von einem gewissen Charlie Baker und seiner "Von der Alb ra Production". Eine charmante Hommage an die Burg Hohenzollern und somit an die Heimat des gebürtigen Bisingers. Steht doch die Burg Hohenzollern auf Gemarkung des Dorfes Zimmern, welches eben zur Gemeinde Bisingen gehört.
Nach einigen Recherchen ist es der Burg Hohenzollern gelungen, den Künstler ausfindig zu machen: Markus Sauter, aufgewachsen in Bisingen, lebt und arbeitet heute in Stuttgart, ist aber seiner Heimat nach wie vor stark verbunden. Was er mit seinem Musik-Video, in dem auch Freunde und Verwandte auftreten, ausgelöst hat, könne er selbst kaum glauben. Nach einer Woche auf Youtube wurde der Clip bereits 6000 Mal aufgerufen. Auch Georg Friedrich Prinz von Preußen sah natürlich das Video. Und fand es gut. So gut, dass er Charlie Baker einlud, seinen Hit zur Eröffnung des Königlichen Weihnachtsmarktes 2015 zu präsentieren. Allerdings sollte der Auftritt noch eine Überraschung bleiben. Eine Überraschung, die schnell zum Geheimtipp wurde. Vor vollem Burghof hatte Charlie Baker gestern so seinen ersten öffentlichen Auftritt überhaupt, direkt nach der Eröffungsrede von Prinz Georg Friedrich. Die Resonanz: Jubelnder Applaus.
tl_files/bhz_design/img/Aktuelles/aktuell_charlie_baker_2.jpgGleich im Anschluss hatten die vielen Charlie-Baker-Fans die Möglichkeit, den Künstler an der Weihnachtsbar im Kutschenstall näher kennen zu lernen und sich Autogramme zu holen - die ersten Autogramme übrigens, die Markus Sauter signierte. "Ich kann es noch gar nicht glauben, was sich daraus entwickelt hat", so der 31-jährige. "Wir haben das Musik-Video eigentlich nur aus Spaß an der Freude gedreht. Und jetzt habe ich den Song neben dem Prinzen vor so vielen Leuten auf der Burg Hohenzollern gesungen."
Seit dem Auftritt im Burghof hat sich der Youtube-Zähler zu Charlie Bakers Musikvideo
"Wo komsch her" übrigens fast verdoppelt.

Die originale Version des Hohenzollernliedes setzt sich zusammen aus der Melodie der französischen Weise "Ma Normandie" und dem Text des Oberpostpraktikanten Hermann Vitalowitz, der die drei Strophen 1849 dichtete:

Nicht weit von Württemberg und Baden,
von Bayern und der schönen Schweiz,
da ragt ein Berg so hoch erhaben,
den man den Hohenzollern heißt.
Er schaut herab, so stolz und kühn,
auf alle, die vorüberziehn,
an Hohenzollerns steilen Felsen,
wo unverzagt die Eintracht ruht.

Von diesem Berg da geht die Sage,
die schweres Leid im Lande weckt,
und mancher Vater kennt die Klage,
die sich auf seinen Sohn erstreckt.
Man nahm ihn fort, ins ferne Land,
das Liebchen glaubt, er sei verbannt,
von Hohenzollerns steilem Felsen,
wo unverzagt die Eintracht ruht!

Doch kommt die lang ersehnte Stunde,
die uns zur Heimat wieder ruft,
dann jauchzen wir mit frohem Munde
dem schönen Hohenzollern zu.
Und rufen laut: Oh Heimatland,
wie ist mein Herz an dich gebannt,
an Hohenzollerns steilen Felsen,
wo unverzagt die Eintracht ruht.