Großes Kino auf der Burg:
"Bogenschütz & Chong"

von Roland Beck

Von links: Kevin Chem (als Herr Chong Wang), Zeng Quan Guo (als Herr Li), Jinjin Hader (als Frau Lin Ling), Christoph Bach (als Michael Bogenschütz), Yu Fang (als Herr Wu) und Regisseur Hannes Stöhr bei den Dreharbeiten auf dem Fahnenturm der Burg.                                     Fotos: Roland Beck

Geschäftiges Treiben auf der Burg Hohenzollern: Kameras, Beleuchtungsapparaturen, Mikrofone, Monitore und das 50-köpfige Film-Team von Regisseur Hannes Stöhr prägten heute das Bild im Burghof und in einigen Innenräumen. Der gebürtige Hechinger lebt und arbeitet als Filmschaffender seit vielen Jahren in Berlin und wurde 2008 mit seinem Kult-Film „Berlin Calling“ bekannt. Nun setzt Stöhr eine neue Idee um: „Bogenschütz und Chong“ heißt sein aktuelles Kinofilm-Projekt. In dem Familien-Drama, das in seiner Heimatstadt Hechingen spielt, will Junior-Chef Michael Bogenschütz (gespielt von Christoph Bach) den elterlichen Betrieb an einen chinesischen Konzern verkaufen. Bogenschütz-Senior (gespielt von Walter Schultheiß)  ist da jedoch ganz anderer Meinung. Zwei Welten prallen aufeinander – nicht nur familiär, sondern auch kulturell, als die chinesischen Kaufinteressenten in der Hohenzollernstadt auftauchen.

Nach mehreren Drehtagen in und um Hechingen realisierte Hannes Stöhr heute nun auch seine Film-Szenen auf der Burg Hohenzollern, die wegen schlechten Wetters mehrmals verschoben werden mussten. „Heute ist es einfach perfekt“, schwärmte der Regisseur, „wir haben Wolken und Sonne, eine super Fernsicht, nicht zu starken Wind und einen wunderschönen Herbstwald. Genau so habe ich mir das vorgestellt“. Die erste Szene wurde in luftiger Höhe auf dem Fahnenturm gedreht, die zweite Szene auf dem Balkon des Grafensaals, die dritte Einstellung im Burghof. Der Focus der Burg-Szenen lag dabei vor allem auf der Aussicht, insbesondere die auf Hechingen, mit der Bogenschütz-Junior seine chinesischen Geschäftspartner beeindruckt.

Entsprechend koordiniert fand parallel zu den Dreharbeiten der Führungsbetrieb der Burg wie gewohnt statt. Bei gelegentlichen Begegnungen nahmen Film-Team und Burggäste freundlich aufeinander Rücksicht. Und da die Filmemacher und Schauspieler den neugierigen Blicken und interessierten Fragen der Besucher gerne nachkamen, stellten sich die Dreharbeiten weniger als Beeinträchtigung sondern vielmehr als Mehrerlebnis für die Burggäste dar.

Nach den insgesamt 15 Hechinger Drehtagen reist das Film-Team für weitere Aufnahmen unter anderem auch nach Shanghai, kehrt aber im kommenden Frühjahr nochmals für einige Szenen nach Hechingen zurück. „Der Kino-Start von ´Bogenschütz und Chong´ ist auf Herbst 2013 geplant – vorausgesetzt, es klappt alles so gut wie hier in Hechingen“, verriet Hannes Stöhr mit einem Augenzwinkern. Die Baden-Württemberg-Premiere soll übrigens auf jeden Fall im Hechinger Kino stattfinden.

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Sichtlich zufrieden mit dem Drehtag auf der Burg Hohenzollern: Regisseur Hannes Stöhr.